ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Weimar mit mäßigen Noten

Bei der Jubiläumsausgabe des ADFC-Fahrradklima-Tests schafft es Weimar erneut nur ins Mittelfeld, auf Platz 73 von 113 der fahrradfreundlichsten Städte in seiner Größe. 305 Weimarinnen und Weimarer haben bei der bundesweiten Befragung mitgemacht.

Unzufrieden sind Weimars Radfahrende vor allem mit der Falschparkerkontrolle auf Radwegen, Führung an Baustellen und der Breite der Radwege. Lichtblicke gab es bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums, geöffneten Einbahnstraßen und der Möglichkeit für Jung und Alt, Rad zu fahren. Der ADFC Weimar – Weimarer Land fordert den Ausbau der Radinfrastruktur mit Unterstützung des Bundes durch eine jährliche Fahrradmilliarde und eine Modernisierung des Straßenverkehrsrechts.

ADFC-Vorstandsmitglied Tina Feddersen sagt: „Der Fahrradboom hält auch nach der Corona-Pandemie an - und wir wollen, dass sich alle Menschen auf dem Rad wohl und sicher fühlen. Leider ist das in Weimar nicht immer der Fall: 78 Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht sicher. Dabei ließe sich schon mit kleineren Maßnahmen die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch konsequente Ahndung von Falschparkern auf Radwegen. Damit Weimar wirklich einladend zum Radfahren wird, brauchen wir ein durchgängiges Radwegenetz innerorts und sichere und komfortable Radverbindungen in die Nachbarkommunen. Das kann nur gelingen, wenn uns der Bund langfristig unterstützt – mit einer jährlichen Fahrradmilliarde. Außerdem brauchen wir dringend eine Reform des Straßenverkehrsgesetzes, damit wir als Kommune mehr Gestaltungsfreiheit bekommen, um die Radfahrbedingungen bei uns vor Ort zu verbessern.“

Weimar liegt bundesweit auf Platz 73 in der Kategorie der Städte über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 9 von 20 Städten. Gegenüber dem letzten Test im Jahr 2020 hat sich Weimar weder verbessert noch verschlechtert. Im Durchschnitt geben die Weimarinnen und Weimarer die Note 4,2 für die Fahrradfreundlichkeit. Die Mehrzahl der Befragten (62 Prozent) sagt, Radfahren bedeute in der Stadt Stress und dass es häufig zu Konflikten zwischen Radfahrenden und PKW-Fahrenden kommt (82 Prozent).

Rekord: Rund 245.000 Teilnahmen, 1.114 Städte in der Wertung

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Rund 245.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 16 Prozent ADFC-Mitglieder. 1.114 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie viel die eigene Kommune für die Fahrradförderung tut. 5 Zusatzfragen drehten sich dieses Mal um das Radfahren im ländlichen Raum. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern. 

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 220.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2022 finden Sie auf www.fahrradklima-test.adfc.de. Die digitale Pressemappe gibt es auf www.adfc.de/presse.


https://weimar.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-weimar-mit-maessigen-noten-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einladen, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich Fahrradfahrende in jedem Alter sicher und zügig fortbewegen können. Hierfür setzen wir uns auf politischer Ebene ein. Zugleich sind wir Ansprechpartner zu allen Fragen rund ums Fahrrad - vom Tourismus über die Technik bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen.

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