Straßen sind für alle da, meint man. Doch viel zu oft werden schwächere Verkehrsteilnehmende an den Rand gedrängt, und viel zu oft wird gerade Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit genommen, Wege selbstständig zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückzulegen. Damit sich das ändert, ruft das Kidical-Mass-Aktionsbündnis in den kommenden Wochen wieder zu Aktionstagen auf. Dann steigen Kinder und Eltern, Tanten, Opas und Lehrerinnen aufs Rad, um mit Fahrraddemos ihrer Forderung nach besseren Wegen und mehr Sicherheit im Straßenverkehr Ausdruck zu verleihen. Im Zuge von Bicibus-Aktionen schließen sich Schülerinnen, Schüler und Eltern zusammen, um den Schulweg mit dem Rad gemeinsam sicherer zu gestalten. Und Straßenabschnitte vor Schulen werden durch temporäre Sperrungen zu Schulstraßen, um die von Elterntaxis ausgehenden Gefahren zu verringern. 

Auch in Thüringen laden Aktionen an mehreren Orten zum Mitmachen ein.

Sophie Seher, Mitorganisatorin in Jena und Vorstandsmitglied im ADFC Thüringen: „Wir unterstützen das Aktionsbündnis Kidical Mass, weil eigenständige Mobilität für die Selbstwirksamkeitserfahrung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen wichtig ist. Dafür muss diese Mobilität aber auch sicher sein! Kinder müssen mit dem Rad schon ab einem Alter von zehn Jahren auf der Straße fahren, werden hierfür in der Verkehrsplanung aber zu wenig mitgedacht. Zu geringe Überholabstände oder zugeparkte Kreuzungen sind schon für viele Erwachsene herausfordernde Sicherheitsrisiken. Kinder haben durch ihre kleine Körpergröße zudem einen schlechteren Überblick, können aber auch leichter übersehen werden. Eine fehlerverzeihende Infrastruktur ist hier dringend geboten. Dafür setzen wir uns mit unseren Kidical-Mass-Aktionen ein.“